Sanitätshaus und Orthopädietechnik Desor hat nur zufriedene Patienten

Im Gespräch mit Lasse Desor

,,Eine eigene Klinik war schon immer ein Traum von mir, auch wenn ich nie die Idee hatte, so früh damit zu beginnen. Aber ich hatte einfach Glück und als die Gelegenheit kam, habe ich sie ergriffen.‘‘

Schon seit vier Jahren hat der jetzt 28-jährige Lasse Desor in Bad Homburg sein eigenes Sanitätshaus und Orthopädisches Instrumentengeschäft Desor. ,,Eine eigene Klinik war schon immer ein Traum von mir, auch wenn ich nie die Idee hatte, so früh damit zu beginnen. Aber ich hatte einfach Glück und als die Gelegenheit kam, habe ich sie ergriffen.‘‘ Diese Gelegenheit kam im Jahr 2020, als der Kollege, bei dem er zu diesem Zeitpunkt ein Jahr arbeitete, beschloss, in Rente zu gehen. ,,Es ist hart und viel Arbeit, aber es macht auch sehr viel Spaß. Und wenn man wirklich Spaß an seiner Arbeit hat, dann ist das die Mühe wert.‘‘

Lasse und seine zwei Kollegen machen so ziemlich alles, was man sich für Hände und Füße vorstellen kann, wie Einlegesohlen, Orthesen und Bandagen. Wodurch sich Lasse von anderen Kliniken unterscheidet, ist die Lieferung von Maßarbeit. ,,Wir wollen jeden Patienten immer ein bisschen besser helfen als bei der standardmäßigen orthopädischen Versorgung. Wir haben hier beispielsweise nur diplomierte orthopädische Technologen und keine Verkäufer. Das ist wirklich anders als in den meisten anderen orthopädischen Kliniken. Dass wir anders arbeiten, führt auch zu Mundpropaganda und dann kommen automatisch immer mehr Kunden zu uns.‘‘

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Manometric

,,Die Orthese von Manometric ist ein supergutes Beispiel dafür. Alle Patienten, denen wir bis jetzt eine Orthese von Manometric angepasst haben, sind ohne Ausnahme sehr zufrieden. Man merkt, dass sie darüber mit anderen sprechen und das sorgt für zusätzlichen Zulauf.‘‘

,,Unsere Patienten sind vor allem sehr zufrieden mit dem Material. Die klassische Orthese ist hart und steif, weil sie aus hartem Kunststoff hergestellt wird. Mit Silikon können wir die Orthese viel flexibler machen, sodass der Patient bei den täglichen Aktivitäten so wenig wie möglich behindert wird. Ich hatte zum Beispiel eine Patientin, eine ältere Dame von 82, die wirklich ein sehr großes Problem mit ihrer rheumatischen Arthritis hatte. Wir haben drei Jahre lang versucht, etwas zu finden, das ihr wirklich helfen würde, aber es gelang uns einfach nicht, etwas zu finden. Dann haben wir einen Scan gemacht, die Orthese kam und es war sofort ganz richtig.‘‘

Der Kontakt zu Manometric kam über den ebenfalls in Bad Homburg arbeitenden orthopädischen Chirurgen Dr. Vesper zustande. Dieser wurde auf einem Kongress auf den Scanner und die Orthesen aufmerksam und wollte gerne mit Manometric zusammenarbeiten. Lasse: ,,Wir kannten uns schon, denn Bad Homburg ist nicht so groß, aber wir hatten bisher nicht viel zusammengearbeitet. Das hat sich durch Manometric geändert: Wir profitieren jetzt von seinem Wissen und er von unserem.‘‘

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Revolutionär

Die Klinik von Lasse ist mit insgesamt drei Mitarbeitern für deutsche Verhältnisse klein, denn zwanzig bis fünfzig Mitarbeiter sind hier die Norm. Einer davon ist dabei ständig in der Werkstatt beschäftigt. ,,Wir machen so viel wie möglich selbst, aber wir geben auch viel Arbeit aus‘‘, sagt Lasse. Nicht verwunderlich, denn an einem geschäftigen Tag sieht er wohl so um die zwanzig Patienten. Manometric ist ein Beispiel dafür, dass ausgelagert wird: die Klinik hat einen Scanner stehen und Lasse und seine Kollegen machen die Scans selbst, senden sie nach Den Haag und ein paar Wochen später kommt die Orthese in Bad Homburg an. ,,Ich war am Anfang wirklich skeptisch über die Technik und das dahinterstehende Algorithmus‘‘, sagt Lasse. Aber diese Skepsis ist bereits verschwunden:

,,Wenn eine Orthese nicht ganz passt, dann gibst du an, wo genau das der Fall ist, und anschließend bekommst du eine andere, in der das korrigiert wurde. Außerdem nimmt der Algorithmus die Fehler auf und lernt daraus immer wieder etwas. Im schlimmsten Fall hast du die perfekte Orthese beim zweiten Mal, aber bisher habe ich das noch nicht erlebt. Alles war sofort richtig. Das ist wirklich revolutionär.‘‘

Qualität

,,Das Problem mit orthopädischen Technologen ist, dass sie alle ihre eigene Arbeitsweise haben. Wenn ich eine mache, ist sie anders als die eines Kollegen, wodurch du die Qualität nie wirklich gut messen kannst. Aber wenn du mit einem Algorithmus arbeitest, dann hast du eine Basis, um die Qualität zu messen (…) Ja, ein wichtiger Teil der Qualitätsmessung ist natürlich die Zufriedenheit des Patienten. Aber aus der Sicht des orthopädischen Technologen schaust du vor allem, ob die Orthese die Unterstützung bietet, die benötigt wird. Manchmal musst du etwas tun, das kurzfristig nicht so bequem ist, aber langfristig funktioniert.‘‘

Jede Schiene erzählt eine Geschichte.