Manometric schwingt mit ORTHO-TEAM die Flügel in der Schweiz aus

Rick Wessling & Chloe Schaitl

Vor eineinhalb Jahren kam der Orthopädietechniker Rick Wessling wieder mit seinem ehemaligen Kollegen Gerben Dokter in Kontakt. Rick war inzwischen seit einigen Jahren in der Schweiz bei ORTHOTEAM tätig und Gerben war einer der ersten, der bei Manometric an Bord kam.

Der Kontakt war kein Zufall: Nach dem Schritt über die Grenze nach Deutschland wollte Manometric einen Schritt weiter gehen.

Rick: “Gerben erklärte mir, wie Manometric funktioniert und sagte, dass die Schienen in mehr als 90 Prozent der Fälle auf Anhieb perfekt sitzen. Das glaubt man natürlich nicht auf Anhieb. Aber ich habe es intern angesprochen, weil es ganz im Sinne unserer Philosophie ist, mit den neuesten technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. Im gesamten Bereich der Orthopädie sind wir wirklich eines der innovativsten Unternehmen in der Schweiz, wage ich zu behaupten.”

Teamarbeit

Die stürmischen Entwicklungen in ihrem Fachgebiet waren für die Orthopädietechniker Hansjürg Aebi, Adrian Bosshard, Marc Moser und Andreas Reinhard der Grund, sich 1991 zusammenzutun. Fast 35 Jahre später verfügt ORTHO-TEAM über 30 Filialen in der deutschsprachigen Schweiz und mehr als 400 Mitarbeitende mit zahlreichen Spezialisierungen. Von jung bis alt kann sich dort jeder mit Hilfsmitteln versorgen lassen – von der Orthetik bis zur kompletten Arm- oder Beinprothese oder beispielsweise einem angepassten Rollstuhl. Seit kurzem führt ORTHO-TEAM auch eine eigene Marke für orthopädische Schuhe.

Die gegenseitige Zusammenarbeit steht im Unternehmen an erster Stelle, betont Rick:
„Wenn ein Kind hierher kommt und ein Problem mit dem Stehen hat, schauen wir alle gemeinsam, was nötig ist, um es zu beheben. Wir fangen nicht gleich an, eine Schiene anzufertigen, sondern beraten uns auch mit unseren Physiotherapeuten und der Reha-Abteilung (Anm. d. Red.). Schließlich kann man nicht alles allein machen, und die Art und Weise, wie wir hier arbeiten, ist für mich als Orthopädietechniker wirklich ein großer Vorteil.“

Nachhaltigkeit

Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist das Unternehmen führend: Wo immer es möglich ist, setzt es 3D-Scanner ein, und auch Hilfsmittel werden im 3D-Druckverfahren hergestellt. Das bedeutet 70 Prozent weniger Abfall, während Gips- und Kunststoffreste für neue Produkte wiederverwendet werden. Das Unternehmen arbeitet außerdem papierlos, und die Firmenwagen werden bei einem Austausch sofort durch elektrische Modelle ersetzt. Auch die soziale Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert: Einfache Produkte werden, wenn immer möglich, von arbeitsmarktfernen Personen hergestellt. Zudem unterstützt ORTHO-TEAM Wohltätigkeitsprojekte in der Schweiz sowie Entwicklungsprojekte in Indien und Afrika.

Immer jünger

“Marktführer in Sachen Innovation zu sein bedeutet für uns, dass wir auch in der Lage sein wollen, ständig neue Kundengruppen zu bedienen”, sagt Rick. Und hier kommt Manometric ins Spiel.

“Wir hatten hier noch keine Antwort auf die Nachfrage von Daumenschienen, die lange halten müssen und wirklich bequem sind. Denn wir stellen hier fest, dass die Menschen in immer jüngeren Jahren an Arthrose in den Händen leiden. Wir haben jetzt sogar jemanden hier, der noch keine 35 Jahre alt ist.”

Chloé Schaitl ist Orthopädietechnikerin mit Spezialisierung auf die Hand und arbeitet seit fast einem Jahr mit dem Scanner in Bern. “Am Anfang war es ziemlich schwierig, genau zu verstehen, wie das alles ablaufen soll, aber das wurde schnell besser. Für die Patienten ist es natürlich enorm angenehm. Sie kommen hierher, wir führen ein Beratungsgespräch, sie halten ihre Hand kurz in den Scanner und schon ist es erledigt.”

“Auch der weitere Verlauf der Behandlung ist viel angenehmer. Wenn die Schiene da ist, sieht man sofort, ob sie passt oder nicht. Wenn das nicht der Fall ist, bekommen wir eine neue, aber erst nachdem wir untersucht haben, warum die Schiene nicht auf Anhieb passt – das passiert jedoch fast nie. Ich hatte bisher einen Patienten, dem die Schiene ein wenig zu eng war. Für die Patienten bedeutet es auch, dass sie in einem Zug fertig sind und nicht wiederkommen müssen, um etwas anderes anfertigen zu lassen.”

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Berreicherung

“Es macht meine Arbeit wirklich viel einfacher und schneller. Von der Aufnahme bis der Patient mit der Schiene nach Hause geht, sind wir wirklich viel kürzer. Das ist eine Verbesserung für uns und für den Patienten. Ich denke, die Schienen von Manometric sind eine echte Bereicherung für die Orthopädie.”

Ein weiterer Wunsch von Rick: “Es gibt hier eine große Nachfrage nach einer guten Orthese für das Pflegepersonal. Dort gibt es ein wirklich großes Daumenproblem. Aber viele Schienen haben einen Klettverschluss, und der ist nicht gut zu desinfizieren. Meiner Meinung nach wäre ein Magnetverschluss eine perfekte Lösung. Ich bin diesbezüglich bereits mit Manometric in Kontakt. Und sie arbeiten daran.”

Das ORTHO-TEAM arbeitet unterdessen intensiv daran, die Manometric-Schiene bekannt zu machen. Mit Erfolg: Mit der Klinik Bethesda in Basel und dem ErgoCentro in Locarno gibt es bereits Kooperationen. Vor kurzem haben sich zudem die Handchirurgen des Universitätsspitals Basel entschieden, einen Pilotversuch mit ORTHO-TEAM und Manometric zu starten. Inzwischen laufen auch in Zürich und Aarau Piloten.

Reich: “Wir sind offen für neue Kooperationen mit allen Spezialisten, die diese innovativen Produkte einsetzen wollen.”

Ein zufriedener Partner

Vor 33 Jahren ging die Ergotherapeutin Fimke Gerbrandij nach Locarno in der Schweiz. Es sollte nur für ein Jahr sein, aber die Niederländerin ist nie wieder zurückgegangen. “Es ist einfach sehr schön, hier am Lago Maggiore zu leben“, erklärt sie.

Ende der 1990er Jahre beschlossen sie und ihre Kollegin Francine Lepri, ihr eigenes Unternehmen zu gründen: das Ergocentro Locarno. Sie spezialisierte sich mehr und mehr auf alles, was mit den Händen zu tun hat. Vor fünf Jahren beschloss Lepri, sich zur Ruhe zu setzen, und seitdem führt Fimke ihr eigenes Geschäft, in dem sie mittlerweile acht Mitarbeiter beschäftigt. Neben den Einwohnern von Locarno und Umgebung empfängt sie auch viele, vor allem deutsche Touristen, die dort Ferienhäuser haben.

Mit Manometric kam sie vor knapp zwei Jahren in Rimini, Italien, auf einem internationalen Kongress für Handchirurgen in Kontakt. “Manometric war dort mit einem Stand vertreten und ich war sofort beeindruckt.” Der Kontakt wurde hergestellt, und seit einem Jahr gibt es einen Scanner im Ergocentro.

Gerbrandij: “Das ist wirklich ein großartiges Produkt und die Leute, die die Schiene tragen, schwärmen davon. Sie haben wirklich viel weniger Schmerzen. Wir stellen hier auch unsere eigenen Schienen her, aber diese Schiene kann man wirklich jeden Tag tragen, weil sie ganz individuell angefertigt ist. Schließlich ist jede Hand anders und hat andere Druckpunkte. Ich vergleiche das oft mit dem Unterschied zwischen einer Einlegesohle im Schuh, die man von der Stange kauft, und einer maßgefertigten Orthese.”

Jede Schiene erzählt eine Geschichte.